2021

Sa - 20:00 Uhr
20.02.21

Dieses Konzert muss leider verschoben werden, es wird voraussichtlich am 27. & 28.11.2021 stattfinden.
www.klangrauschen.com


Musik: Bnaya Halperin-Kaddari
Projektionskünstlerin: Katrin Bethge
Interpret: RADAR ensemble

Der aus Israel stammende Bnaya Halperin-Kaddari arbeitet in den Grenzgebieten zwischen notierter und improvisierter, akustischer und elektronischer Musik und bezieht den Raum bewusst in seine Arbeiten mit ein. Dabei entstehen sehr spezielle aparte Klanglandschaften, die den freien Gestus des spontan Improvisierten mit gut konzipierten dramaturgischen Verläufen verbinden. Für sein Projekt „Backwords Beams“ mit dem RADAR Ensemble konzipiert er eine abendfüllende Konzertinstallation, die er dann gemeinsam mit den Musikern im Probenprozess erarbeitet.
Die „analoge“ Arbeit von Katrin Bethge mit Overhead-Projektoren und einem über die Jahre erarbeiteten schier unerschöpflichen Repertoire an Flüssigkeiten, Formen, Werkzeugen ermöglicht zum einen das improvisierende, spontane Reagieren auf die Musiker, zum anderen gerade auch das Bespielen von ungewöhnlichen Räumen.


Sa - 18:00 Uhr
27.11.21

Evangelisch-Reformierte Kirche Lübeck
Königstraße 18
23552 Lübeck
luebeck.reformiert.de


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Migo Eichholz

72 Prompts for Rays of Disarray ist ein spektakuläres Erlebnis aus Licht und Klang, das der junge, aus Israel stammende Komponist Bnaya Halperin-Kaddari gemeinsam mit der Projektionskünstlerin Katrin Bethge für die Musiker des Lübecker RADAR ensemble entwickelt hat. Dabei erkundet das Kollektiv die Einzigartigkeit des Hier und Jetzt einer Aufführung: Die Arten der Kommunikation, die nur durch das Teilen einer Umgebung mit dem Anderen möglich, durch das Virtuelle und Technologische intensiviert werden können, sich aber der medialen Logik des Broadcasting widersetzen. Rays of Disarray bezieht neben notierter und improvisierter, akustischer und elektronischer Musik, Konzert und Installation den Konzertraum – das Foyer des St. Annen- Museums - bewusst ein. Durch die Illuminationskunst der Hamburger Künstlerin Katrin Bethge erhält die akustische Erfahrung eine raumgreifende und kongeniale visuelle Ebene. Bethges analoge Arbeit mit Overhead-Projektoren und einem über die Jahre erarbeiteten schier unerschöpflichen Repertoire an Flüssigkeiten, Formen und Werkzeugen ermöglicht sowohl das spontane Reagieren auf die Musiker als auch das visuelle Bespielen besonderer Architekturen.
Für die Musiker von RADAR ensemble, welche neben der reproduzierenden Konzerttätigkeit aktiv in verschiedenen Formationen als Improvisatoren und gefragte Klangkünstler ihres jeweiligen Instruments wirken, ist dieses nicht „übertragbare“, kollektive Happening eine spannende Herausforderung.

Der Komponist schreibt über sein Werk: „Nach all den Monaten zu Hause mit reduzierten Kontakten konzentriert sich Rays of Disarray auf den gegenwärtigen Moment der Aufführung: Eine wechselnde Konstellation von Spielern geht immer etwas nach, lauscht und interpretiert spielerische Aufforderungen - Aufforderungen zum musikalischen Handeln. Mal als Individuen, mal als Ensemble wird die Intimität mit den instrumentalen Erweiterungen der Spieler durch zwischenmenschliche Intimität unterstützt oder kontrastiert, wodurch eine akustische Realität entsteht, die zugleich einhüllend, fragil und einzigartig ist.“ Von künstlich synthetisierten Stimmen gesprochenen Anweisungen, die in Zusammenarbeit mit menschlichen Korrespondenten sowie künstlicher Intelligenz für das Werk entstanden, führen die Musiker über Kopfhörer und lassen das Reale und das Virtuelle miteinander verschmelzen. Diese Stimmen sprechen auch das Publikum an: Sie singen im Raum und schlagen dem Publikum auf poetische Weise Wege vor, an diesem Happening teilzuhaben.